Am 25.06.2024 fand ein reGIOcycle-Workshop mit dem Schwerpunkt plastikfreier Biomüll bei der Abfallverwertung Augsburg (AVA) statt. In einem Konsortium aus regionalen und überregionalen Abfallwirtschaftsbetrieben, kommunalen VertreterInnen der Abfallberatung, zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie Forschungseinrichtungen wurden Ergebnisse und Maßnahmen innerhalb des Themenschwerpunktes „kunststoffarmer Biomüll“ im Projekt reGIOcycle diskutiert.
Hintergrund des Treffens war unter anderem die ab 1. Mai 2025 in Kraft tretende BioAbV, die 1 Prozent Kunststoffe und den Rückweisewert von 3 Prozent Fremdstoffen im Bioabfall verlangt. Um diese Grenzwerte einzuhalten, ist eine Sensibilisierung der BürgerInnen nötig, dass Kunststoffe und andere Fremdstoffe nicht in die Biotonne gehören. Der überregionale Austausch und die Erarbeitung möglicher Maßnahmen zur Verbesserung der Biomüllqualität spielten dabei eine zentrale Rolle.
Der Tag begann mit einleitenden Worten über das Projekt und dessen Fokus „plastikfreier Biomüll“ sowie der Vorstellung der Maßnahmen, Ergebnisse und lessons learned, die im Rahmen des Projektes, u.a. durch die Teilnahme an der Biotonnen Challenge gesammelt wurden. Herr Eckstein von der AVA erläuterte die dortige Problematik mit abbaubaren Biomüllbeuteln, die in der Augsburger Vergärungsanlage bis Prozessende nicht vollständig zersetzt werden. Daraufhin wurde das Pilotprojekt in einer Aichacher Großwohnanlage vorgestellt, in dem BürgerInnen kostenlose BiOTONis – ein Biomüll-Behälter für die Küche - zur Verfügung gestellt wurden und diese bei der 2-wöchigen Testphase wissenschaftlich begleitet wurden. Ein Teil dieser BiOTONis wurde im Projekt aus Naturfasern und Biokunststoff produziert. Durch die Auswertung konnten unterschiedliche Verhaltensweisen von BürgerInnen in Bezug auf das Sammeln von Biomüll aufgezeigt werden und daraus nun gezielt weitere Maßnahmen abgeleitet werden.
Nach diesen drei Vorträgen hatten die Teilnehmenden in einer Murmelrunde die Gelegenheit, sich gegenseitig kennenzulernen und auszutauschen. Im Anschluss wurden an vier Thementischen verschiedene, bereits durchgeführte Maßnahmen für plastikfreien Biomüll diskutiert und weiterentwickelt sowie neue Ideen gesammelt, u.a. im Bereich frühkindliche Bildung und Großwohnanlagen.
Zum Abschluss der Veranstaltung fand eine Führung durch die Bioabfallverwertungsanlage mit Vergärung und Kompostierung statt. Ein besonderes Highlight war die Besichtigung der neuen Anlage zur Aussortierung von Kunststoffkleinstpartikeln, die den letzten Prozessschritt bei der Herstellung des regionalen Komposts darstellt.
Es war ein rundum spannender Tag, der viele neue Impulse für zukünftige Maßnahmen und Stellhebel für einen kunststoffarmen Biomüll lieferte. Ein herzlicher Dank gilt der AVA für ihre Gastfreundschaft und die Möglichkeit, den Workshop dort durchzuführen. Ebenso danken wir allen Teilnehmenden für ihre wertvollen Beiträge. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit und die Umsetzung der gesammelten Ideen. 🌱