Was passiert mit unserem Müll aus den Biotonnen? reGIOcycle lud zur Besichtigung der Augsburger Verwertungsanlage ein

Begrüßt wurden die Teilnehmer*innen zunächst von Christina Zegowitz, Projektmanagerin beim Umweltcluster Bayern, und Johanna Tremmel, Abfallberaterin des Landkreises Aichach-Friedberg. Beide Organisationen sind Partner beim Projekt reGIOcycle, welches sich unter anderem mit der Reduzierung von Kunststoff-Fehlwürfen im Biomüll beschäftigt. Das Difu (Deutsches Institut für Urbanistik) und die Universität Augsburg als weitere Projektpartner waren auch vor Ort. Das Projekt nimmt an der bundesweiten Biotonnen Challenge teil, um die Bürger*innen für die Wichtigkeit des Sammelns von sauberem Biomüll zu sensibilisieren. Der Besuch der Bioabfallvergärung sollte dazu einen Beitrag leisten.

Vom Bioabfall zum regionalen Wertstoff

Nach der Begrüßung zeigte Klaus Weigele von der AVA einen Film über alle Geschäftsfelder der Abfallverwertung Augsburg. Neben der Bioabfallvergärung betreibt die AVA auch eine hochmoderne Müllverbrennungsanlage. Herr Eckstein, Leiter Recycling & Logistik bei der AVA, erklärte bei der Besichtigung im Detail, was mit dem Bioabfall von über einer Million Menschen in der Anlage passiert und wie dieser zu Biogas, Flüssigdünger und Kompost verarbeitet wird: In einem ersten Schritt wird der Bioabfall zerkleinert, von Störstoffen befreit und mit Strukturmaterial gemischt. Nach der Vergärung wird ein fester und ein flüssiger Biomasseanteil gewonnen. Der flüssige Anteil wird in der Landwirtschaft als Dünger verwendet, der feste Anteil zu Fertigkompost weiterverarbeitet. Außerdem entstehen bei der Gärung Methan und CO2. Das Methan wird als Biogas ins öffentliche Netz eingespeist. Das CO2 wird für industrielle Anwendungen genutzt.

Problem Störstoffe

Ein Problem für Anlagen stellen Kunststoffe im Bioabfall dar. Diese können nicht restlos aus dem Müll entfernt werden und verbleiben als Mikroplastik-Teilchen. Auch die biologisch abbaubaren Kunststoffbeutel bauen sich in der Anlage nicht schnell genug ab und verbleiben im Kompost. Daher sollen auch diese Beutel zum Sammeln vom Bioabfall nicht genutzt werden. Die Teilnehmer*innen waren sich einig, dass dies sehr verwirrend für Verbraucher*innen ist, da diese Beutel als Biomüll-Beutel im Handel verkauft werden. Eine neue Sortieranlage, die bald bei der AVA in Betrieb genommen wird, soll Fremdstoffe im Kompost noch besser raussortieren, erklärte Herr Eckstein den Teilnehmer*innen. Komplett fremdstofffrei kann ein Kompost aber nur sein, wenn in der Biotonne auch nur Biomüll landet.

Den Teilnehmer*innen wurde sehr anschaulich gezeigt, wie sinnvoll es ist, Biomüll zu sammeln und wie wichtig es ist, dass dieser ohne Fremdstoffe ist.

 

Fotos: reGIOcycle/Umweltcluster Bayern.

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